Plausch aus dem Autorenkästchen mit Anika Röhrs

Heute ist die liebe Anika Röhrs zu Gast bei Zuzazale!
Anika ist eine interessante Persönlichkeit, eine gute Autorin und ein bisschen durchgeknallt ist sie auch. Mega! Genau mein Ding.
Zuallererst muss ich sagen, dass ich vor dieser Autorin wirklich Hochachtung habe. Mit ihrem Debüt Creature World War hat sie meiner Meinung nach den Buchmarkt aufgemischt und sich dabei wenig darum geschert, ob das, was sie zu erzählen hat, massentauglich ist, oder ob „das so sein darf“.
Wenn man viel in Autorengruppen unterwegs ist, wird man schnell feststellen, dass Schreibanfänger sich wirklich viel zu viele Gedanken darüber machen, ob das, was sie im Begriff sind zu schreiben, auch „salonfähig“ ist. Sie haben so viele Zweifel, noch bevor sie überhaupt richtig angefangen haben.
Anika hatte von Anfang an ihre Vision, der sie gefolgt ist. Und so hat sie mit CWW ein Werk geschaffen, in dem eine kompromisslose und schwer zu verdauende Antiheldin wie die Buchwelt sie noch nicht gesehen hat, eine Welt aufmischt, die sehr komplex und ganz eigen ist. Frauenpower? Ja. Und nein.
Und nun hat sie ein neues Werk am Start, und zwar Sven Löfgren. (K)Eine Lovestory.
Von was Anika so tagträumt, was sie angehenden Selfpublishern raten würde und wieso ihr Protagonist Steffen Römmler (aus CWW) mir im Interview fast den letzten Nerv geraubt hätte (na gut, danach ließ ich mich trotzdem auf ein Glas Wein einladen … öhm …), das lest ihr sogleich! Dranbleiben!

Autorin Anika Röhrs

Soooo … wo bin ich denn hier? Hallo? HALLOOO? Ja verdammt noch mal, ist denn hier keiner? Um mich herum wabert einzig und allein eine seltsam organisch anmutende graphitfarbene Masse. Sie macht auch komische, weit entfernte Geräusche, die eher mit dem Magen-Darm-Trakt wahrnehmbar sind als mit dem Gehörgang. „BLLLOOOEEEBBBBLLLMMMM“, wie Walgesang in extremer Zeitlupe und ganz leise, dafür bassig. Oh, frontal kommt etwas auf mich zugefolgen. Eine Gestalt in Schwarz. Kommt mir vage bekannt vor …
„Anika?“, rufe ich in die Masse hinein. Doch das Wort kommt ganz anders raus als angedacht. Die Gestalt kommt derweil näher. Es ist tatsächlich Anika. Sie schwebt gemächtlich durch die Atmosphäre und tut, als würde sie Radfahren. Sie winkt mir entgegen.
„Anika!“, schimpfe ich. „Wo sind wir denn hier?“ Schon wieder kommt nur Kauderwelsch raus.
Anika öffnet den Mund und setzt zu einer Antwort an, kriegt aber nur ein schiefes Grinsen zustande. Dann macht sie die gehörnte Hand.
„In Italien ist das eine obszöne Geste“, sage ich, aber das Gesagte kommt ja eh nicht bei ihr an. Sie ruft mir etwas zu und gestikuliert wild dabei. Ich tue es ihr gleich. Schließlich legt sie ihre Hand in Telefonier-Geste an das Ohr. Ok, alles klar. Ich verstehe. Macht ja keinen Sinn hier. Dann lass uns eben telefonieren.
„Sag mal, was war denn das für ein Ort?“, frage ich in mein Handy, als ich zu Hause auf dem Balkon sitze, die Anika am Telefon. Ostseemädchen deutsche Seite und Ostseemädchen polnische Seite geben sich den Hörer in die Hand, sozusagen. Bei uns kreischen dieselben Möwen. Vielleicht verstehen wir uns deshalb so gut.
Von Anika bekomme ich auf meine Frage nur ein komisches Gerede von wegen Zeit- und Raum-Blase zu hören, von dem ich nichts verstehe. Na gut, Zeit für’s Interview!

Zuzazale: Moin Anika! Auf deiner Autorenseite gibst du an, dass dein erstes Buch “Creature World War” aus deinen Tagträumen entstanden ist. Du tagträumst von Dystopien und Kriegen? 🙂 Erzähl ein bisschen was von dir und deinen Tagträumen, jetzt bin ich neugierig.

Anika: Ich hänge oft und gerne Tagträumen nach. Schon, seitdem ich ein Kind war. Und soweit ich mich erinnern kann, waren diese noch nie 0/8/15. Als ich mit dem Schreiben begann, hatte ich plötzlich eine wunderbare Möglichkeit, diese Fantasien mit anderen Menschen zu teilen. Jetzt verschwinden meine Ideen nicht einfach irgendwo in den Erinnerungen, sondern begeistern Leser. 
Creature World War ersann ich auf der Couch. Nein, nicht das ganze Buch. *lach* Also, ich lag da und meine Gedanken schweiften ab. Zu einer bewaffneten, jungen Frau, die in einem Ort direkt an der Ostsee gegen eine gigantische Chimäre kämpft. Und dabei todesmutig und mit besonderen Fähigkeiten der Kreatur das Leben nimmt. Das fand ich gut und so dachte ich noch ein paar Schritte weiter. Woher kommt die Chimäre? Hat die junge Frau einfach nur langeweile oder kämpft sie aus einem bestimmten Grund? Das faszinierte mich so sehr, dass ich begann, es nieder zu schreiben. Und bekam dafür sehr positives Feedback. Das war der Grundstein für die Entstehung von Creature World War.

Zuzazale: Welche Person aus deinem Leben ist dein wichtigster Kritiker, jemand auf den du als Autorin nicht mehr verzichten könntest? Und wie sieht eure kritische “Zusammenarbeit” an deinen Werken aus?

Anika: Mein Mann. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt mir schonungslos und ehrlich seine Meinung. Und er gibt mir konstruktive Verbesserungsvorschläge. 
Er liest meine Manuskripte und später setzen wir uns zusammen, um das Geschriebene zu besprechen. Meist geht es Kapitel für Kapitel voran, damit ich die Möglichkeit habe, Passagen zu ändern, bevor das ganze Konstrukt zu wackeln beginnt.

Zuzazale: Welche Fehler sind dir als schreibende Anfängerin unterlaufen?

Anika: Ich habe mich damals sehr unter Druck gesetzt. Und bei der Veröffentlichung meines ersten Buches sind mir grobe Rechtschreibfehler und Wortdoppelungen zuerst nicht aufgefallen. Zu 99% waren die Leser dennoch begeistert und haben mir nur kurz am Rande mitgeteilt, dass mir in der Aufregung Fehler passiert sind. Dennoch war ich so fertig, dass ich daran dachte, die Schriftstellerei an den Nagel zu hängen. Ich habe dann ein neues Dokument hochgeladen, alle Käufer, von denen ich wusste, informiert und angeboten, ihnen als Entschuldigung das neue Printemplar zu schicken. Einige haben dankend abgelehnt und ihr Exemplar als “Sonderdruck” angesehen. Aber alle waren und sind sich darüber einig, dass das Buch extrem gelungen ist, Rechtschreibfehler hin oder her.

Zuzazale: Ist dir aufgefallen, dass angehende Autoren oftmals sehr unsicher sind und jede ihrer Ideen erst einmal tausendmal absprechen möchten, ob “das auch bestimmt ok ist, so”? Hast du einen Rat für Anfänger-Autoren?

Anika: Schaut euch mal die Episode “Was darf Kunst?” der Reihe Shocking Shorts an. Denn genau dieselbe Frage habe ich mir damals auch gestellt. Was darf Kunst? Wo ist die Grenze gesetzt? Ist es in Ordnung, Gewalt so detailliert darzustellen? Ich sage euch etwas: 1/3 der Weltbevölkerung kann euch leiden, 1/3 nicht und 1/3 ist es egal. So wird es auch mit euren Büchern sein. Ihr werdet es nie schaffen, es allen Lesern recht zu machen. Irgendwer wird irgendwas finden, das ihn stört. Nörgler werden so lange suchen, bis sie etwas zum Nörgeln gefunden haben. Das ist nunmal so. Deswegen: Schreibt so, dass ihr selbst am Schluss zu 100% mit eurem Werk zufrieden seid 😊 
Mir persönlich hat zusätzlich die Selfpublisher Bibel verdammt geholfen. Das ist ein Buch speziell für Spler. 

Zuzazale: War es von Anfang an deine Absicht, Romane abseits des Mainstream zu schreiben?

Anika: Es war von Beginn an meine Absicht, “mein” Buch zu schreiben. Hin und wieder kam Unsicherheit auf. Wie wird es wohl ankommen? Aber da es nie meine Absicht war, Bestseller zu schreiben, verging diese Unsicherheit bald wieder. So handhabe ich es auch mit allen nachfolgenden Büchern.

Zuzazale: Kannst du versuchen (ohne zu viel über deine Vampire zu spoilern) zu beschreiben, wie zum Teufel du auf so eine originelle Ausführung dieser schon tausendmal beschriebenen “Rasse” gekommen bist? Hast du einen Tipp für Autoren, wie man besonders originelle Wesen entwickeln kann?

Anika: Durch den Film 30 days of night. So entstand meine Idee zum Aussehen dieser Spezies. Übrigens, ein saugeiler Horrorstreifen! Der Rest kam dann einfach so dazu, eine Eingebung, eine Idee, die sich verselbstständigt hat. Ui, einen Tipp habe ich leider nicht. Sorry.

Zuzazale: Wie stehst du zu Lovestories?

Anika: Früher: Geh mir weg mit dieser Scheiße! Damit hätte man mich jagen können. Aber durch ein Handyspiel (Is it love?) änderte sich meine Einstellung. Ich wurde neugierig. Dann kaufte ich mir meinen ersten Liebesroman. Zuerst war ich drauf und dran, mir den Roman 50 shades of Grey zu kaufen. Schön unkonventionell. Aber es wurde After passion von Anna Todd. Ein gut geschriebener Mehrteiler über ein unschuldiges Collegegirl und einen harten Macho. Irgendwann hab ich die Reihe jedoch abgebrochen, weil sie mir zu langweilig wurde. 
Eine Art Lovestory habe ich auch schon geschrieben. Sven Löfgren- (K)eine Lovestory. Der Hauptcharakter ist einer der erwähnten Vampire aus Creature World War.

Zuzazale: Zitiere deinen liebsten Satz aus einer Rezension zu einem deiner Werke.

Anika: O-Ton: “Die Frau, die diesen Roman geschrieben hat, hat richtig Cojones!” 
Als ich diesen Satz damals gelesen hab (wir waren grad auf dem Weg zu einem Konzert von Lord of the lost), hab ich vor Freude beinahe geheult. 😊 

Zuzazale: Wieso schreibst du in deinem ausgewählten Genre?

Anika: Ich bin nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt. Die Creature World War Reihe (ja, es werden weitere Bücher folgen), sind in die Richtung Dystopie / Fantasy / SciFi einzuordnen. Das Spin Off Sven Löfgren- (K)eine Lovestory ist eher eine harte Dark Fantasy / Bad Boy Story. Und mein nächstes, eigenständiges Projekt wird Gay/Mystery/Hardcore werden. 
Mich interessieren Mainstreamgeschichten nicht sonderlich. Ich lese lieber außergewöhnliche Literatur. Und so schreibe ich auch Storys, die mich persönlich ansprechen.

Zuzazale: Was am Autorenleben findest du am schwierigsten? Was am spannendsten?

Anika: Am schwierigsten finde ich es, die Zeit zum Schreiben zu finden. Leider hat der Tag nur 24 Stunden. Ich arbeite Vollzeit, bin glücklich verheiratet und habe auch noch ein Leben neben meiner Autorentätigkeit. 
Am spannendsten ist das Plotten und Schreiben selbst 😊 Und der Kontakt zu meinen Lesern.

Zuzazale: Hörst du Musik? Wenn ja, fließt sie in irgendeiner Art in deine Werke?

Anika: Metal! Zu 90% höre ich Metal 😊 Aber auch andere Sachen wie z.B. Elektro in allen Arten. Auch HipHop oder, wenn ich in der richtigen Stimmung bin, Schlager. Aber pssst 😉 
Ich nutze Musik als Katalysator, wenn ich schreibe. Durch die richtige Mucke komme ich in den Flow und baue mir die gewünschte Atmosphäre auf, die ich für die Szene brauche.

Zuzazale: Welche Inspirationsquellen aus dem Alltag nutzt du?

Anika: Alles kann für mich eine inspiration sein. Ein Song, ein nächtlicher Traum, ein Film, ein Gespräch, eine Nachricht, ein Duft…


Ok, liebe Leser, hier kommt nun das berühmt-berüchtigte Blitzinterview (nicht zu verwechseln mit Blitzkrieg)!

Zuzazale: Mit was wäre die Welt ein besserer Ort?
Anika: Mit was? Ui, gute Frage … mit mehr Empathie.
Zuzazale: Mit was wäre die Welt ein schlechterer Ort?
Anika: Mit weniger Empathie.
Zuzazale: Ohne was wäre die Welt ein besserer Ort?
Anika: Krieg, definitiv.
Zuzazale: Ohne was wäre die Welt ein schlechterer Ort?
Anika: Kaffee *lach
Zuzazale: Bist du abergläubisch?
Anika: Nein. Aber ich bin religiös. Ist ja, wenn man es genau nimmt, auch eine Form von Aberglauben.
Zuzazale: Glaubst du an Übernatürliches / Paranormales?
Anika: Wenn ich allein einen Horrorfilm schaue, ja.
Zuzazale: Existieren Fabelwesen?
Anika: Nope. Glaube ich nicht.
Zuzazale: Existieren Parallelwelten?
Anika: Gute Frage… ich schwanke zwischen ja und nein.
Zuzazale: An was (außer natürlich an den Weihnachtsmann) hast du als Kind fest geglaubt?
Anika: An das Gute im Menschen und Gerechtigkeit.
Zuzazale: Hast du jemals einen Gedanken an deinen eigenen Tod verschwendet?Anika: Mehr als einmal. Wie ich wohl sterben werde, ob es wehtun wird, was mich auf der anderen Seite erwartet.


Und hier noch einige Nonsens-Fragen, denn Spaß muss ja auch sein (wobei, den habe ich eigentlich sowieso, mit Anika).

Zuzazale: Auf eine einsame Insel nimmst du mit:

  • Einen deiner Buchcharaktere. Wen und warum?

Anika: Kommt drauf an, wieso ich dort bin. Zum feiern definitiv Sven Löfgren. Rock the Island *lach Wenn ich schiffbrüchig dort angekommen sein sollte, Frederik Schepker. Dann wüsste ich mit unerschütterlicher Gewissheit, dass ich in Sicherheit bin und überleben werde. Wen ich einfach meine Ruhe haben möchte, Steffen Römmler. Ein sehr guter und interessanter Gesprächspartner, solange man ihm nicht zu nahe tritt und die Etikette wahrt.

  • Ein Buch. Welches und warum?

Anika: Nur eines? Das ist schwer Es gibt so viele großartige Bücher… da kann ich mich nicht entscheiden. Sorry.

  • Jemanden aus deinem Leben. Wen und warum.

Anika: Meinen Mann. Das wird ein Spaß. Wir würden nur Blödsinn machen. Aus Steinen an den Strand schreiben SEND NUDES, zum Beispiel.

Zuzazale: Welcher Buchcharakter wärst du gern und warum?

Anika: Keiner. Ich finde, ich bin gut so, wie ich bin 😊

Zuzazale: Welcher Filmcharakter wärst du gern und warum?

Anika: Ich wäre gern ein Superheld aus dem Marvel Universum. Wegen den Kräften. Aber welcher? Gute Frage, nächste Frage. *lach

Zuzazale: Mit welchem deiner Buchcharaktere hast du am meisten gemeinsam? 

Anika: Ui … jetzt muss ich nachdenken. Die Charaktere sind allesamt so verschieden und einzigartig. Hab auch grad meinen Mann gefragt. Er ist ebenfalls ratlos, tendiert aber am meisten zu Frederik “Freddy” Schepker. Ich kann ruhig und diplomatisch sein, aber wenn es drauf ankommt, kann der Ärger ruhig kommen. Außerdem, so sagt er, bin ich keine typische, sekttrinkende Tussi, sondern bevorzuge ein leckeres Bier und fluche oft.


Und hier einige Fragen an Anika zu ihrem Werk

Zuzazale: In einem Satz: worum geht es in deinem Werk?

Anika: In Creature World War geht es um die verschiedenen Facetten des Krieges.
In Sven Löfgren- (K)eine Lovestory um einen Vampir Bad Boy aus Creature World War.

Zuzazale: Zwischen welche Alben/Interpreten deiner Musiksammlung würdest du es einordnen?

Anika: Independent.

Zuzazale: Plaudere doch mal ein bisschen über die Welt, in welcher dein Werk angesiedelt ist!

Anika: Es ist unsere Welt, in der Zukunft und im Kriegszustand. Irgendwann haben wir es geschafft, die Natur soweit zu zerstören und auszubeuten, dass die Elfen uns den Krieg erklärt haben. Überall auf der Welt taten sich interdimensionale Portale, sog. Risse auf und der Angriff begann. Ein paar Nationen sind dabei untergegangen. Länderbündnisse zerfielen, es gab Aufstände und Regierungen wurden gestürzt. Daraufhin schlossen sich neue Bündnisse und eine neue Herrschaftsordnung entstand. Die großen Säulen der Welt sind nun das Militär und die christliche Kirche. 
Beim Militär gibt es verschiedene Spezialeinheiten zur Bekämpfung der sog. Fairys. Die Jäger sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten, welche im Falle eines Angriffs die vorderste Front bilden. Während die Kirche eher auf die Gesetze, die Erhaltung von Glauben und Kultur achten, sind die Militärs das Bollwerk gegen die Bedrohung. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass es zwischen den beiden parteien Spannungen gibt. 

Zuzazale: An welche Orte deiner Welt sollten wir unbedingt reisen?

Anika: Skandinavien! Ein autonomer 3-Länder Staat, in der es noch Demokratie und Religionsfreiheit gibt. Dort kann jeder leben, wie er will.

Zuzazale: Mit welchem gemeinsamen Problem kämpfen deine Romanfiguren?

Anika: Überleben.


Jetzt habe ich noch ein wahres Schmankerl für euch!
Und zwar ein Interview mit einer von Anikas kontroversesten Figuren! Ich dachte ja schon, ich müsste Lily höchstpersönlich ertragen, aber nein, es wurde Steffen Römmler. Und das war … ach, ich bin so was von ausgelaugt. Lest selbst!

Interviewpartner: Steffen Römmler. Leiter der IT Abteilung im Rathaus von Garden an der Ostsee / Deutsch-Europa.

Zuzazale: Wie tolerant bist du gegenüber den Fehlern von anderen Leuten? anderen Völkern/Kulturen/Rassen?

Steffen Römmler: Guten Tag. Als Erstes möchte ich anmerken, Ihnen nicht das Du angeboten zu haben. Können wir uns also darauf einigen, diese unangebrachten Vertrautheiten in Zukunft zu vermeiden. Danke.
Ich dulde im allgemeinen keine Fehler. Wer sich in seiner beruflichen Position fachlich nicht behaupten kann, ist in dieser Position falsch besetzt. Und Völker sowie Kulturen, die Fehlentscheidungen treffen, sind in der Regel in absehbarer Zeit vom Angesicht der Erde verschwunden.

Zuzazale: Und wie tolerant sind Sie gegenüber anderen Völkern/Kulturen/Rassen?

Steffen Römmler: Ich glaube, es versteht sich von selbst, dass einige Kulturen oder Menschen einen höheren Stellenwert haben als andere. Einige Spezies oder Gesellschaftsschichten sind wertvoller als andere. Nehmen wir zum Beispiel einen einfachen Arbeiter mit geringer Schulbildung und Einkommen und stellen ihm eine ausgebildete Fachkraft mit vielfachen Kompetenzen entgegen. Oder eine primitive Rasse gegenüber einer fortschrittlichen. 
Das hat übrigens weniger mit Intoleranz zu tun, sondern mit natürlicher und notwendiger Selektion.

Zuzazale: Auf welche Ihrer Taten sind Sie so richtig stolz?

Steffen Römmler: Oh bitte. Da ich tagtäglich Bestleistungen erziele, kann ich mich unmöglich auf eine spezielle Begebenheit berufen.

Zuzazale: Und auf welche so rein gar nicht? (Da muss es doch was geben)

Steffen Römmler: Wenn Sie des Lesens mächtig sind, möchte ich Sie bitten, sich den vorherigen Punkt Ihres Interviews noch einmal vor Augen zu führen. Und meine Antwort dazu.

Zuzazale: Welchen Beruf üben Sie aus? Wie sind Sie dazu gekommen? (Angeber)

Zu meiner derzeitigen Position innerhalb der Gemeinde Garden bin ich selbstverständlich durch meine herausragenden, fachlichen Kenntnisse in IT und Kompetenzen in der Menschenführung gekommen.

Zuzazale: Wann haben Sie zum letzten Mal geweint und warum? (Jetzt krieg ich ihn)

Steffen Römmler: Das impliziert, dass Sie davon ausgehen, dass ich Emotionen besitze. Für diese Einschätzung danke ich ihnen recht herzlich. Es gibt individuen, welche mir Gefühlskälte vorwerfen.

Zuzazale: Welche Angewohnheit anderer Leute macht Sie richtig wütend? (Mich machst ja du gerade so richtig wütend…)

Steffen Römmler: Inkompetenz und fehlende Etikette. Es sollte selbstverständlich sein, jemanden seines Standes entsprechend zu behandeln. Des weiteren empfinde ich Unhöflichkeit sowie Beleidigungen als inakzeptabel.

Zuzazale: Wie stehts bei Ihnen mit Gesetzestreue? (Ist bestimmt ein Lämmchen)

Steffen Römmler: Gesetze und Normen sind Notwendig, damit eine Gesellschaft existieren kann. Nur durch eine straffe hierarchische Ordnung lässt sich Chaos vermeiden.

Zuzazale: Wie verbringen Sie einen Abend mit Freunden? (Als ob der welche hätte)

Steffen Römmler: Ich genieße meine Freizeit allein. 

Ich möchte mich gerade für dieses überragende Interview bedanken, da schaut mich Römmler eigenartig an und kommt mir zuvor:

„Ich danke Ihnen für dieses Interview“, sagt er. „Dennoch möchte ich anmerken, dass es Ihnen nicht schaden würde, Fortbildungen zu dieser Art der Befragung durchzuführen.“
Mir steht der Mund offen. Wie meinen? Er wischt sich mit einem blütenweißen Tuch sachte über den Mundwinkel. Dann meint er auch noch frech: „Nun denn. Darf ich mich nun revanchieren, indem ich sie auf ein Glas Wein einlade? Aber, bitte entschuldigen Sie meine Direktheit, ihr Outfit erscheint mir für das Lokal unangebracht. Leider erhält der Beruf der Bloggerin keine finanzielle Zuwendung, was ich sehr bedauerlich finde. Unter staatlicher Aufsicht würden Sie nicht nur die richtigen Personen treffen, um ihr berufliches Weiterkommen zu sichern, sondern zudem finanzielle Zuschüsse erhalten. Und die Qualität Ihrer Fragen wäre erheblich besser. Sofern Sie also angemessene Kleidung besitzen, treffe ich Sie um neunzehn Uhr in der Weinschenke Azur.“

Was glaubt ihr, habe ich zu diesem Treffen angezogen? 😀


Was sonst noch ansteht

Textproben! Yeah!

Aus Creature World War:

…“Warum lachst du?“, wollte meine Praktikantin wissen und riss mich aus meinen Gedanken. Ihre piepsige Stimme ging mir bereits jetzt schon auf die Nerven.

„Wegen deiner Frage zum Freizeitausgleich. Wenn es sein muss, dann sind wir Jäger mehrere Tage am Stück in Bereitschaft und haben zwischen den Angriffen lediglich Minuten, um uns zu erholen, bevor sich der nächste Riss ankündigt. Oder liegen im MiKra, wenn es uns erwischt hat. Werden zusammengeflickt und setzen unseren Dienst fort. Das ist kein Job wie jeder andere. Vielleicht wirst du das in den paar Tagen, in denen du mich begleitest, merken.“…

***

… Irland, Australien und Afrika waren vor knapp vierhundert Jahren sofort gefallen. Die Großmächte hatten sich daraufhin zusammengeschlossen und es war mit vereinten Kräften gelungen, die Invasoren zurückzuschlagen. …

***

… „Weißt du, was das hier ist?“, fragte ich die Meerjungfrau wütend.

„Das sind Messer. Lange Messer.“, antwortete sie und lachte vergnügt.

Der Wind frischte auf und ihre Nickhäute legten sich über ihre Augen, wahrscheinlich als Schutz vor den feinen Sandkörnern, die aufgewirbelt wurden. Ich schüttelte den Kopf.

„Falsch. Das sind Werkzeuge, um vorlauten Drecksviechern die Zunge aus der Schnauze zu schneiden, wenn sie frech werden!“

Erschrocken starrte sie auf die Klingen.

„Dann sind die Messer bestimmt ganz scharf. Pass auf, dass du dich nicht damit schneidest. Sonst brauchst du ein Pflaster.“, sagte sie mit solcher Ernsthaftigkeit in der Stimme, dass ich nicht wusste, ob sie es nun wirklich ernst meinte oder mich verarschte. War sie dumm oder hatte sie Todessehnsucht? Ich tippte auf Ersteres. …

Aus Sven Löfgren- (K)eine Lovestory

…  Ich stelle mein benutztes Geschirr unter die Dusche und begab mich dann selbst unter das heiße Wasser. Somit war der Abwasch gleich miterledigt. Das ist einer der Vorteile, allein zu leben. Keiner redet einem in die Haushaltsführung rein oder pikiert sich. …

… Ach Scheiße… ich zog mich zügig aus und hielt mich nicht mit dem Vorspiel auf. Während unserer Nummer drückte sie sich verzweifelt an mich, biss mich in die Schulter und umschlang mich mit den Beinen wie eine Ertrinkende. Es war falsch, sie zu ficken. Gab ihr wahrscheinlich falsche Hoffnung. Aber einer so willigen Muschi konnte und wollte ich nicht widerstehen. Klingt mies? War es auch. …


Und hier findet ihr Anika:

Meine Website mit Blog: www.anika-roehrs-autorin.com

Instagram: anika.roehrs

Twitter: anikaroehrs


Und ihre Werke findet ihr hier:

Creature World War
(Erhältlich als Ebook und Print)

Ein Cover, das es mir angetan hat: Creature World War

Sven Löfgren- (K)eine Lovestory
Ebook (bald auch erhältlich als Taschenbuch):

Der CWW-Spin Off: Sven Löfgren – (K)eine Lovestory

Als Print

Just Write!: entfessele deine einzigartige Schreib-Magie (von Tina Mülller)
Ein Schreibratgeber von Tina Müller. Ich habe hierzu einen Text beigesteuert.(Erhältlich als Ebook und Print)

Mit einem Text von Anika

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